5. Spieltag 1998 / 1999 Sa., 19.09.1998

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

1:1 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Hilfiker, Baumann, Täuber, Richter, Wiesinger, Lösch, Maucksch, Bürger, Polunin, Kuka, Ciric

Trainer: Reimann

Wechsel: 55. Störzenhofecker für Polunin, 69. Grasser für Täuber,

74. Kurth für Kuka

Karten: Gelb: Lösch, Wiesinger

Tore: 1:0 Kuka (43.)

1. FC KAISERSLAUTERN:

Reinke, Ramzy, Koch, Schjönberg, Ratinho, Wagner, Buck, Marschall, Reich, Rische, Rösler

Trainer: Rehhagel

Wechsel: 46. Ballack für Koch, 46. Hristov für Rösler,

74. Riedl für Rische

Karten: Gelb: Ballack, Marschall; Gelb-Rot: Wagner (89.)

Tore: 1:1 Marschall (85.)

-

Schiedsrichter: Keßler

Zuschauer: 44500

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Wagner (89.)

Spielbericht von www.kicker.de

1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern 1:1

Personal: Während Nürnbergs Trainer Willi Reimann seine Mannschaft gegenüber dem Spiel auf Schalke unverändert ließ, mußte Kollege Rehhagel umstellen. Für den verletzten Roos übernahm Reich die linke Außenbahn, Marschall statt des erkrankten Sforza die Rolle des Spielmachers hinter den Spitzen. Neu besetzt auch der Angriff. Rische stürmte an Marschalls Stelle, statt Hristov begann Rösler.

Taktik: Zwei Teams mit identischen Grundformationen, aber unterschiedlicher Spielanlage trafen aufeinander. Beide mit Libero (Baumann/Ramzy) hinter den Deckern. Während die Club- Verteidiger (Täuber und Richter) Lauterns Spitzen Rösler und Rische übergaben, wichen Schjönberg Kuka und Koch Ciric nicht von der Seite. Beide mit einem Spielmacher zentral hinter den Spitzen (Polunin/Marschall), von jeglicher Defensivarbeit befreit. Bei beiden rutschen bei Ballverlust aus den Halbpositionen Sonderbewacher auf die Regisseure (Lösch gegen Marschall, Wagner gegen Polunin). Der Unterschied: das Spiel über die Außenbahnen. Beim Club sicherten sich die Pärchen (rechts Lösch und Wiesinger, links Maucksch und Bürger) gegenseitig ab, beim Meister (Ratinho/ Buck und Wagner/Reich) dagegen unterstützen sie sich in der Offensive, die Absicherung übernahm der jeweils zuständige Decker (rechts Koch, links Schjönberg).

Spielverlauf: Lautern begann selbstbewußt, zweikampf- und laufstark und schnürte die Gastgeber eine halbe Stunde lang in der eigenen Hälfte ein, der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit. Der gelang aber völlig überraschend den Nürnbergern bei deren erstem konsequent zu Ende gespieltem Angriff. Die anschließende kurzzeitige Verwirrung (bis zur Pause) des Meisters hätte der Club beinahe zu einem weiteren Treffer (Kuka) genutzt. Nach dem Wechsel zog sich der Club vollends zurück. Zu weit. Bis auf einen Konter, bei dem Wiesinger die Vorentscheidung verpaßte (65.), fehlte vorne jegliche Anspielstation, weil sich selbst die Stürmer mit einigelten. So hatten die Nürnberger keine Chance, sich der Lauterer Umklammerung zu entziehen, der Ausgleich war nur folgerichtig.

Fazit: Der Meister hatte den späten Ausgleich hochverdient, weil er über 80 Minuten das Spiel mit der besseren Technik, reiferen Taktik und dem höheren Tempo beherrschte.

Christian Biechele, Michael Pfeifer

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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